Karibiktörn 2006

Tobago Cays - Mustique

Bei der Überfahrt nach Mustique übernahm ich die Agenden des Schiffführers. Während einer kurzen Pinkelpause hörte ich vom Steuermann nur: "Do vurn, is a Boje". Nach meiner Rückkehr ans Steuer, wollte ich genauer wissen, was los war: ausgewichen wurde natürlich nicht, dem Feind muß man direkt ins Auge schauen. Ein Blick nach achtern brachte keine Erkenntnis, wo denn die Boje wäre, wie denn auch: Es waren zwei Bojen, und wahrscheinlich ein Fischernetz oder Reussen dran. Das Tau zwischen den beiden Bojen haben wir mit unserem Kiel geschnupft. Eine Boje war auf der Außenseite des Steuerbordrumpfes, die zweite Boje fanden wir unter dem Salon treibend. Uns blieb nichts anderes übrig, als mit dem Bug in den Wind und mit dem großen Tauchermesser das Tau zu durchschneiden. Des Fischers Flüche waren uns sicher.

Bei der Ansteuerung der Britannia Bay von Mustique, fiel Azrael bei der Motorkontrolle auf, dass kein Kühlwasser aus dem Auspuff spuckte. Da wir schon angelegt hatten, wir hingen wieder einmal an einer Muringboje, wurde der Motor sofort gestoppt. Später kontrollierten wir die Einlassöffnungen im Rumpf, fanden aber nichts auffälliges. Auch im Motorraum selbst konnte nichts Auffälliges gefunden werden. Nach einem Neustart des Backbordmotors war auch wieder alles in Ordnung und das Kühlwasser sprudelte nur so aus dem Auspuff.

Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Dhingi zum kleinen Anleger und machten einen kleinen Inselrundgang. Mustique ist die Insel der Reichen! Mehrere Villen gehören dort bekannten Persönlichkeiten, Sänger wie Mick Jagger oder Brian Adams, oder Schauspielern, oder Modeschöpfern. Die Insel besuchen kann man nur, wenn man Nachweisen kann, dass man ein Zimmer im Hotel oder eines der Villen gemietet hat. Segelcrews sind davon naturgemäß ausgenommen, weil das internationale Seerecht es vorsieht, dass man auch dort ankern darf. Die Insel sieht aus wie ein riesiger, gut gepflegter Park mit ein paar Häuseln dazwischen.

Bunte Flaggen von Basils Bar bunte Geschäfte auf Mustique bunte Geschäfte auf Mustique Strand von Mustique bei Basils Bar

Tempeleingang Tempeleingang Tempeleingang

Bis zum Sonnenuntergang saßen wir dann noch in Basil’s Bar, und versuchten dort Kontakt zu dem Besitzer der Tauchbasis zu bekommen. Leider war wieder nichts zu machen. So genossen wir karibische Drinks und den Sonnenuntergang in der gemütlichen Bar.

Sonnenuntergang aus Basils Bar

Am nächsten Tag machten wir noch eine kleine Rundfahrt mit dem Taxi. Die Insel ist sehr beeindruckend, allerdings hat das nichts mehr mit der Karibik zu tun. Es ist dort so ordentlich und schön hergerichtet, wie man es nur aus diversen Villenvierteln in Amerika kennt, und dorthin fühlt man sich auf versetzt. Die Villen selbst sind sehr schön, soweit man sie durch die dichtbewachsenen Gärten sehen kann. Die Rundfahrt führte auch in den Norden der Insel zur Sandy Bay, von der man die Villen von Mick Jagger und Bryan Adams sehen kann und wenn man genügend Kleingeld hat, diese auch mieten kann.

Britannia Bay Macaroni Beach Villen von Mick Jagger und Bryan Adams

Auf der Ostseite kamen wir zur Macaroni Bay. Ein herrlicher Sandstrand, mit allerding recht hohen Wellen lud hier zum Baden ein. Nachdem unser Taxifahrer zwischendurch eine andere Fuhre machen mußte, durften wir dort auch für eine halbe Stunde verweilen. Dort bekamen wir auch den schönen aber giftigen Manchineel Tree zu sehen. Wenn es regnet, sollte man nicht unter einem dieser Bäme stehen, die Früchte (kleine gelb-grüne Äpfel) sollte man nicht essen, und das Holz nicht für ein Lagerfeuer verwenden.

Warnschild vor dem Manchineel Tree Blatt des Manchineel Tree Frucht des Manchineel Tree

Nach der beeindruckenden Inselrundfahrt ging es dann zu Mittag weiter nach Bequia.