Südafrika 2011

Südafrika und Detail Western Cape

Kapstadt und der Tafelberg

Um sieben Uhr in der Früh geht's schon zum Frühstück. Unser lieber Freund Paul brachte uns mit dem Auto zum O R Tambo International Airport, dem internationalen Flughafen bei Johannesburg. Der Flughafen ist übrigens nach Oliver Reginald Tambo, einem südafrikanischen Anti-Apartheids-Politiker benannt. Von dort geht es mit der Kulula Air Richtung Kapstadt. Attila war schon vor der Abreise etwas nervös, mit einer »afrikanischen Pimperl-Airline« fliegen zu müssen. Als wir noch in Johannesburg die Sitze auf deren Homepage reservierten, starrte uns ein wilder Pilot mit Lederkäppi und Flugbrillen entgegen! Der Flieger in den wir in Johannesburg einstiegen ist wunderbar bemalt:

Ein buntbemalter Flieger der Kulula Airlines

Als wir auf unseren Sitzen im Flugzeug sitzen, dämmert uns schön langsam, dass sich die Kulula Airlines wohl um die Nummer 1 bei den lustigsten Fluglinien bewirbt. Vor uns steckt ein Folder mit dem Inhalt: was man im Notfall machen soll. Darauf eine Stewardess, der die Haare zu Berge stehen und einen extrem panischen Gesichtsausdruck hat. Nach der Landung in Kapstadt kommt die übliche Durchsage der Stewardess (heute heißt das ja Flugbegleiterin) … denkste! Leider nicht genau aufgepaßt, aber statt dem üblichen höflichen Applaus einiger Fluggäste, lachen plötzlich alle! Ich glaube mit dieser Fluglinie fliege ich wieder, und dann passe ich besser auf.

Abflug und Ankunft waren pünktlich. Am Capetown International Airport wartete unser erster Guide: Cathy. Wie sich bald herausstellen wird, eine ganz Liebe, Nette und Humorvolle.

Cathy verfrachtet uns sofort in ihren Minibus und entscheidet auf Grund des vorherrschenden guten Wetters als erstes den Tafelberg zu besuchen. Wie sich später herausstellen sollte, ist das eine gute Entscheidung gewesen.

Ein Portrait von unserem Guide Cathy Attila sieht interessiert aus dem Fenster des Minibuses

Schon am Abend des gleichen Tages beginnt der Wind stärker zu werden. Am nächsten Tag peitscht der Wind teilweise stürmisch durch Kapstadt, und damit fällt auch die Seilbahn auf den Tafelberg aus. Einen weiteren Tag später konnten wir die berühmte Tischdecke am Tafelberg sehen: über den Tafelberg wälzten sich die Wolken.

Blick aus der Seilbahnkabine auf die Bergstation am Tafelberg Seilbahnkabine auf dem Tafelberg Blick aus der Seilbahnkabine auf die Talstation am Tafelberg

Schon die Fahrt mit der Seilbahn ist ein Erlebnis. Der Ärger, nicht bei den Ersten in der Kabine zu sein, verflog schnell. Die guten Plätze, vorne und hinten gabe es plexiglas-freie Bereiche mit freier Sicht, waren natürlich leider schon vergeben. Bald stellte sich aber heraus, dass man in der Seilbahnkabine auf einem rotierenden Boden steht, der sich auf dem Weg zur oberen Station 2x um 360° dreht! So kommt also jeder auf seine Kosten.

Tafel in der Seilbahnstation mit der Aufforderung bei Ertönen der Sirene sofort zur Station zu kommen

Wenn die Sirene ertönt, heißt es hopp-hopp ab zur Seilbahnstation. Die Wetterbedingungen scheinen sich auf der exponierten Halbinsel und noch dazu am Berg sehr schnell zu ändern. Sollte man es nicht schaffen, bleibt wohl nur der Weg zu Fuß.

Der Blick vom Tafelberg ist berauschend! Gegen Westen hat man einen herrlichen Blick über das Meer. Im Norden sieht man Kapstadt mit seinem Hafen, der Tafelbucht (Table Bay oder Tafelbaai) und das markante Stadion, das extra für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gebaut wurde.

Blick vom Tafelberg mit dem Blick auf das Meer mit dem Lion Head im Vordergrund Kapstadt und die Bucht vor Kapstadt Das Stadion von Kapstadt neben dem Signal Hill Das Zentrum von Kapstadt mit dem Hafen aus dem ein Containerschiff ausläuft Ein Detail - Tal- und Bergstation - eines Modells des Tafelberges Das Zentrum von Kapstadt vom Tafelberg fotografiert

Gegen Süden sieht man bis zum Kap der Guten Hoffnung!

Ein Panoramaphoto vom Meeresblick vom Tafelberg

Nach dem Besuch des Tafelberges gibt es eine Tour durch Kapstadt. Alles garniert mit Informationen von Cathy. Wir durchfuhren die Adderley Street. Dort steht ein Denkmal von Barolomeu Diaz, ein portugisischer Kapitän, der zum ersten Mal das Kap der Guten Hoffnung umsegelt hat. Am anderen Ende der Straße steht ein Brunnen, dessen Motiv noch von der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 geprägt ist. Die Rundfahrt bringt uns außerdem Castle of Good Hope (Kasteel de Goede Hoop). Es ist das älteste Steingebäude Südafrikas, dessen Steinblöcke sämtlich aus Holland stammen. Das Gebäude ist eher eine Festung als ein Schloß. Auf der Bastion Leerdam (einer der Titel von König Wilhelm II. von Oranjien) sind alle 5 historischen Flaggen Südafrikas in zeitlicher Reihenfolge zu sehen: Niederlande - Union Jack (ab 1601) - Niederlande - Union Jack (ab 1801) - Südafrika (historisch) - Südafrika (ab 1994). Die Jahreszahl bezieht sich auf die Verwendung der jeweiligen Flagge, nicht dem Okkupationsjahr. Von der Festung geht es weiter zum alten Rathaus. Dort hielt Nelson Mandela vom Balkon aus seine erste öffentliche Rede nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Vor dem Alten Rathaus ist ein großer Platz, der Grand Parade - militärische Paradeplatz, auf dem wohl die Zuhörer seinen Worten gelauscht haben.

Der Brunnen an einem Ende der Adderley Street in Kapstadt mit Motiven der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 Die 5 Flaggen Südafrikas in historischer Reihenfolge auf der Bastion Leerdam der Festung Castle of Good Hope Das Gebäude des Alten Rathauses von Kapstadt

Anschließend besuchten wir den Companys Garden, das ist eine Parkanlage, die auf dem Gelände der früheren Niederländisch-Ostindischen-Kompanie (Vereenigde Oost-Indische Compagnie) enstanden ist. An einem Ende findet sich das iziko South African Museum, in dem wir eine kleine Runde drehten. Wir sehen dort einiges über die Geschichte Südafrikas und deren verschiedenen Bevölkerungsstämme. An den Companys Garden, den wir ebenfalls durchwanderten, schließen sich noch einige Regierungsgebäude an, unter anderem der Sommersitz des Parlaments. Gleich daneben ist auch das Stadthaus des südafrikanischen Präsidenten. Der Park ist sicher eine der Ruheoasen von Kapstadt.

Ausstellungsstücke im iziko Südafrika Museum

Gleich danach geht es weiter in den Stadtteil Bo-Kaap. Das ist ein typisch farbenfroher, afrikanischer Stadtteil, in dem sonst europäisch geprägten Kapstadt. In Bo-Kaap siedelten sich die Muslime an, die aus Asien (das sollte jetzt kein Gegensatz zum Satz davor sein) als Sklaven oder Gefangene verschleppt wurden. Es ist das Viertel der Kap-Muslime oder auch Kap-Malayen (malayisch war früher eine der Handelssprachen). Die Häuser werden jedes Jahr von den Bewohnern des Viertels frisch bemalt. Da ich noch nicht viel von Asien gesehen habe, könnte es vielleicht doch auch ein typisch farbenfroher asiatischer Stadtteil sein.

bunte Häuserzeile im Stadteil Bo-Kaap von Kapstadt ein leuchtend grünes Eckhaus in Bo-Kaap von Kapstadt bunte Häuserzeile im Stadteil Bo-Kaap von Kapstadt Straße mit bunten Häusern im Stadtteil Bo-Kaap von Kapstadt Detailfoto eines Hauses im Stadtteil Bo-Kaap von Kapstadt Detailfoto eines Hauses im Stadtteil Bo-Kaap von Kapstadt bunte Haustüre eines Hauses im Stadtteil Bo-Kaap von Kapstadt Detailfoto eines Balkons eines Hauses im Stadtteil Bo-Kaap von Kapstadt Detailfoto eines Balkons eines Hauses im Stadtteil Bo-Kaap von Kapstadt