Tauchlogbuch - Frankreich 2006

Hyères/Giens Le sec Pascal am 11.06.2006/1357 (TG 43)

Checktauchgang am »Le sec Pascal« vor Giens. Irgendwie paßt das mit dem Bleigurt nicht. Schon vor dem Einstieg sitzt er nicht so richtig. 14kg sind doch etwas viel, und da meine Hüften nicht besonders ausgeprägt sind ...

Auf dem Weg zum Ankerseil, wo der Abtauchpunkt ist rutscht das blöde Ding immer mehr. Beim Seil angekommen, muß ich es schon halten. Der Versuch den Gurt enger zu ziehen scheitert kläglich. Das Ende des Gurts schlüpft aus der Schnalle, und schon habe ich das Ding in der Hand. Also zurück zum Boot und rede schon vom Abbruch des Tauchgangs. Buki läßt sich davon nicht weiter aufregen und wartet auf mich. Also 10kg Blei in die Jacke, 4kg verbleiben im Gurt kurz verschnaufen und wieder zurück ins Wasser.

Unter Wasser habe ich die Ehre mit Horst den letzten Teil des CMAS-Crossovers durchzuführen. Aufstieg mit Wechselatmung aus 20m. Klappt ganz gut, außer dass ich Horst versuche, den Regler zu genau zu platzieren :-).

Danach beginnt der entspannte Teil des Tauchgangs. »Le sec Pascal« ist eine Felsenuntiefe vor der Halbinsel von Giens. Der Fels beginnt bei 10m Tiefe und endet am Grund bei 25m. Sehr entspannend, mit Moräne, Schnecken (ganz klein und ganz bunt) und vielen anderen Fische. Die Felsen sind teilweise mit schönen rot-violett-blauen Gorgonien bewachsen. Trotz durchwachsenen Beginn ein schöner Tauchgang gemeinsam mit Ingrid und Buki.

maximale Tiefe 25 Meter
Tauchzeit 50 Minuten
Temperatur 19°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 200bar -> 75bar (Pressluft)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm

Hyères/Giens La Gabinière am 12.06.2006/1059 (TG 44)

Heute sind die Tauchgänge dazu da, sich langsam an die Tiefen zu gewöhnen, die uns in den nächsten Tagen beim Besuch der Wracks erwartet. Es geht mit der »Odyssée« zur Insel »La Gabinière. So mitten auf der Fahrt schwant mir, dass meine Füsslinge im Eck des Containers zum Auslüften stehen. Der Container ist aber nicht an Bord sondern auf der Tauchbasis. Das jemand 2 Paar mit hätte, ist natürlich etwas illusorisch, aber immerhin konnte mir Arnold die Neoprensocken von seiner Frau Alex borgen. Die beiden Tauchgänge waren also gerettet.

Der Tauchgang bei »La Gabinière« ist meist mit Strömung verbunden. Es galt entlang der Felswand bis zur zweiten Bucht zu Tauchen, dort würde die »Odyssée« auf uns warten. Beim Abstieg ziemliche Strömung entgegen der angekündigten Richtung, daher war schnelles Abtauchen angesagt. Danach ein schöner Tauchgang mit Zackis en masse. 2x konnten wir Moränen finden. Mit den Neoprensocken ging es auch halbwegs. Ich konnte immerhin froh sein, überhaupt tauchen zu könne.

Der Ausstieg auf das Boot erfolgte dann mit Hilfe der am Heck angebrachten Hebebühne. Eine recht bequeme Sache, aber leider nur bei höheren Wellen in Verwendung.

maximale Tiefe 34,2 Meter
Tauchzeit 41 Minuten
Temperatur 18°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 200bar -> 75bar (Pressluft)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm

Hyères/Giens La Gabinière am 11.06.2006/1509 (TG 45)

Der zweite Tauchgang bei »La Gabinière« war mangels Strömung um vieles einfacher. Wieder ging es mit den Neoprensocken von Alex in die Fluten. Diesmal spürte ich aber schon die Zehen, sobald ich die Flossen festmachte. Füsslinge sind halt doch etwas fester und schützen die empfindlichen Stellen besser.

Begleiter unseres Tauchgangs (Ingrid und Buki waren meine Buddies) waren wieder Zackenbarsche. Zwei Mal sahen wir wieder so herrliche wie auch kleine Schnecken: schwarz mit orangem Rand. Filmer Hannes kreuzte unseren Weg und so wurden wir auch in Bewegung auf Band gespielt. Am Ende des Tauchgangs wurde es dann doch merklich kühler. Auch die Füsse machten sich wieder bemerkbar.

Den Ausstieg bewältigte ich über die Leiter aber diesmal ohne Flossen. Die Stufen gingen damit zwar besser, aber dafür merkte ich das Gewicht auf den Fußsohlen. Die Füsslinge werde ich nicht mehr so leicht vergessen!

maximale Tiefe 26 Meter
Tauchzeit 59 Minuten
Temperatur 18°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 200bar -> 90bar (Pressluft)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm

Hyères/Giens Donator (Prosper Schiaffino am 13.06.2006/1030 (TG 46)

Vor dem Tauchgang sind wir noch einmal alles durchgegangen: Tiefe, Dauer, genug Luft, Deko. Jetzt sollte also das erste Wrack in Frankreich kommen, in einer Tiefe und Dauer, in der es ohne Dekostops nicht mehr geht. Die Odyssèe machte auf einer der Bojen fest, die auf der Donator befestigt sind. Man sagte mir später, dass diese Bojen eigentlich illegal sind, und jederzeit entfernt werden können. Das Abtauchen erfolgte dann über das Bojenseil.

Beim Abtauchen gab's wieder Probleme. Ingrid hatte es mit dem Blei und ich mit der Maske. Beim Abstieg auf die 40m mußte ich 3x Ausblasen. Teilweise ging mir das Wasser bis zu den Augen. Ich konnte aber weder Haare ertasten, noch ob meine Kopfhaube unter den Maskenrand gerutscht ist. Die Erkundung der »Donator« wurde daher nicht unbedingt zu einem Vergnügen, denn das Ausblasen fand kein Ende und Ingrid kämpfte weiter mit ihren Bleigewichten. Einmal entdeckte ich durch eine Röhre einen Zackenbarsch, der auf der anderen Seite hinausschaute. Netter Anblick von hinten. Die Gorgonien, die an den Schiffswänden nur so wucherten, konnte ich auch nicht besonders genießen. Die Sicht war gut aber nicht aufregend, wahrscheinlich mangels Strömung, was ja auch wieder seinen Vorteil hat.

Beim Aufstieg sah man wieder den Vorteil bei der Verwendung von Tauchcomputern. Von den berechneten 3 Minuten auf 6m, keine Spur. Selbst die 1 Minute auf 6m waren beim Aufstieg wieder verschwunden.

Später viel mir ein, dass die Maske wahrscheinlich zu tief gesessen hat und der untere Rand über dem Mundstück war. Ich hätte die Maske nur ein Stück noch oben versetzen müssen, dann wär's ohne Probleme gegangen. Buki konnte auch später keinerlei Schäden an der Maske feststellen.

maximale Tiefe 41,5 Meter
Tauchzeit 37 Minuten
Temperatur 16°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 200bar -> 80bar (Pressluft)
Deko 5 Minuten auf 3m
Luftverbrauch 14l/min (berechnet aus TG45)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm

Hyères/Giens Le Grec (Sagona) am 14.06.2006/1103 (TG 47)

Der Abstieg erfolgte diesmal schnell und problemlos! Wir verbrachten insgesamt 16 Minuten beim Wrack. Ich verkraftete die Tiefe problemlos, kein Anflug von Tiefenrausch. Wir besuchten das Heck, »stellten« uns neben Schraube und Ruder, die wirklich eine imposante Größe haben. Danach ging es über eine Ladeluke, in die wir uns etwas hinunterließen und zum abgerissenen Bug, wo es dann doch eine leichte Strömung gibt, die aber problemlos ist. Alles ist sehr nett anzusehen, Fischschwärme um das Schiff herum, eine Moräne schaut aus einem Rohr heraus. Ein sehr schöner Tauchgang, bei dem wir das gesamte Schiff abtauchen konnten!

Beim Dekostop spiele ich dann wieder mit der Maske herum, und das Ausblasen geht wieder los. Die Maske war mir voll gelaufen und Gott sei Dank hat es mir die Kontaktlinsen dabei nicht herausgespült.

maximale Tiefe 45 Meter
Tauchzeit 35 Minuten
Temperatur 16°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 200bar -> 110bar (Pressluft)
Deko 6 Minuten auf 3m
Luftverbrauch 14l/min (berechnet aus TG45)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm

Hyères/Giens Togo am 15.06.2006/1046 (TG 48)

Der Tag mit dem Höhepunkt dieser Woche: die sehr tief gelegene »Togo« und am Nachmittag sollte das U-Boot »Rubis« folgen. Mit dem Auto ging es nach Cavalaire-sur-Mer (glaube ich zumindest). Von dort holte uns die »Odyssèe« ab und es ging zur »Togo«. Die Ansteuerung und das ankern waren abenteuerlich. Mit dabei war eine Gruppe von 3 Franzosen, die das ankern übernahmen. Sabine, der Kapitän auf dem Schiff, steuerte über Landmarken und dem Echolot das Wrack an. Sobald wir darüber waren, gab sie Signal über das Horn. Am Bug warf ein Crewmitglied das mit einem Stein beschwerte Tauende ins Wasser und beim Ausstieg sprangen die 3 Franzosen ins Wasser und weg waren sie. Ihnen oblag es, die »Odyssèe am Wrack zu befestigen. Erst als das erledigt war, durften wir ins Wasser

Der Tauchgang war absolut genial und problemlos. Das Wrack ist sehr schön anzusehen. Endlich sah ich meinen Conga-Aal, ein Kopf, größer als der von Moränen, grinste aus einer Röhre. Toll! Wir fanden dann noch 2 Moränen in dem von Fischschwärmen umgegebenen Wrack. Die Tiefe (mein erster 50-er) war absolut kein Problem. Außerdem mußte ich 2 Dekostufen absolvieren.

maximale Tiefe 50 Meter(!)
Tauchzeit 40 Minuten
Temperatur 15°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 200bar -> 80bar (Pressluft)
Deko 1 Minute auf 6m
6 Minuten auf 3m
Luftverbrauch 14l/min (berechnet aus TG45)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm

Hyères/Giens Rubis am 15.06.2006/1445 (TG 49)

Leider bekam ich nicht das gewünschte Nitrox 29%, sondern eines mit 30% Sauerstoffanteil. Das bedeutete, dass ich nicht ganz bis zum Grund tauchen darf, was aber nicht wirklich ein Problem war. Das Ankern erfolgte wie bei der »Togo«: das Signal vom Schiffshorn und ab mit den 3 französischen Tauchern.

Der Tauchgang war wieder absolut genial. Die, die die Rubis bereits einmal betauchten, meckerten wieder über die Sicht, aber ich fand, dass es trotzdem ein sehr schöner Tauchgang war. Außerdem muß man sich ja etwas für das nächste Mal aufheben. Am besten war der Blick von vorne auf den Bug. Das U-Boot ist extrem schlank gebaut und man merkt dort eigentlich nichts von seiner wahren Größe. Dieser Tauchgang wirk als Ganzes, sodaß man kein sonstiges Highlight hervorheben kann.

maximale Tiefe 36 Meter
Tauchzeit 30 Minuten
Temperatur 16°C
Flaschengröße 15 Liter
Inhalt 190bar -> 90bar (Nitrox 30%)
Deko 1 Minute auf 3m
Luftverbrauch 14l/min (berechnet aus TG45)
Bekleidung 7mm Neopren + 5mm Eisweste
Blei 14 Kilogramm