Tauchlogbuch - Gozo 2004

Erster Tauchtag

15.09.2004 Blue Hole

Mein erster Tauchgang war etwas turbulent, da der erste Einstiegspunkt nicht den Gefallen aller Mittaucher fand. Wir fuhren mit dem Bus in die Gegend von Xwejni [Schwejni] Bay, möglicherweise zur Tauchstelle »Double Arch Reef«. Vom Parkplatz mußte man über die Salzpfannen zum Wasser. Dort ginge es dann mit einem Sprung in gar nicht so kühle Naß. Der Weg war allerdings teilweise recht steil die Felsen hinunter. Die Gefahr war einfach, wenn man mit dem Gerät ausrutschte, konnte es ziemlich lang dauern, bis man wieder Halt fand. Eine Abstimmung führte zum Ortswechsel zum »Blue Hole«.

Das Blue Hole befindet sich beim wohl schönsten Naturschauspiel von Gozo, dem »Azure Window«. Es ist eine Art Felsbrücke die in das Meer hinausreicht. Eines der beliebtesten Photomotive von Gozo und der Parkplatz ist daher auch von Touristen, die dem Tauchsport nicht fröhnen, bevölkert. Vom Parkplatz geht man ein schönes Stück bis man zur Einstiegsstelle am »Blue Hole« anlangt. Der Weg ist allerdings nicht besonders schwer. Wenn es etwas steiler wird, dann kann man sich mit den dort angebrachten Geländer helfen.

Leider hatte ich beim Anlegen der Ausrüstung einige Schwierigkeiten. Wie sich später herausstellte, waren am Regler die Schlauchanschlüsse vertauscht. Zumindest zwei Schläuche baumelten immer dort herum, wo sich nicht hingehörten. Es ging dann doch irgendwie, aber besonders stressfrei war der erste Tauchgang damit auch nicht. Besonders am Beginn des Tauchgangs bekam ich von der Umgebung leider nicht viel mit.

Das »Blue Hole« sieht aus wie ein runder Pool. Es scheint als wäre es nicht besonders toll hier zu tauchen, wer taucht schon gern in einem Pool mit 10 Metern Durchmesser :-). In einigen Metern Tiefe gibt es in der Poolwand eine Öffnung zum Meer hinaus. Von dort aus kann man sich nach links oder rechts der Küste entlang wenden. Mit meinem Tauchguide und Buddy Kurt ging es rechter Hand entlang. Man sieht dort durchgehend eine Steilwand. Gesehen haben wir dort einen Zackenbarsch im Fels und Thunfische im freien Wasser.

Die Tauchdauer betrug 35 Minuten und die maximale Tiefe 40 Meter. Während diesem eher stressigen Tauchgang leerte sich die 12-Liter Flasche von 210 auf 50 bar.

15.09.2004 Reqqa [Rekka] Point

Vom Parkplatz zur Einstiegsstelle geht es gemütlich und nicht allzu steil über Salzpfannen und Felsen. Den Einstieg kann man entweder mit einem Schritt vorwärts oder über eine Leiter. Über die Leiter kann auch der Ausstieg erfolgen oder auf der anderen Seite der Landzunge über eine ins Wassr ragende Felsplatte mit ca. 1,5m Wassertiefe.

Der Tauchplatz ist sehr schön. In den korallenbewachsenen Fels sieht man Feurwürmer (Borstenwürmer) und auf den flacheren Stellen fand ich einen Seestern. Im Wasser gab es sehr gute Sicht. Ein Schwarm kleiner Fische lockerte den Blick in das Blau des Wassers auf. Große Fische habe ich keine gesehen. Eine andere Gruppe sah einen Zackenbarsch.

Der Tauchgang dauerte 46 Minuten und die maximale Tiefe betrug 29 Meter. Die Tauchflasche entleerte sich von 210 bar auf 65 bar. Es gab keine Probleme beim Tauchen.

Zweiter Tauchtag

17.09.2004 Xlendi [Schlendi] Wrack

Dritter Tauchgang mit dem Bus zum »Xlendi Wrack«. Aufgrund des starken Windes und der hohen Wellen ist die Auswahl an Tauchplätzen eingeschränkt. Die Zufahrt zum Parkplatz ist mit dem Bus abenteuerlich. Der Einstieg ist wie immer über einen felsigen Fußmarsch erreichbar. Von einer kleinen Felsnase kann man ohne Flossen mit einem Seitsprung in das Wassergelangen. Tauchguide war Dan. Vom dort ging es mit meinem Buddy Marion sanft abfallend über einen Felsboden bis zur Riffkante. Man taucht, daß man zur rechten Hand sie Küste hat. Weiter vorne wird der Gund offenbar sandig und mit viel Seegras bewachsen. Dazwischen geht es tiefer zum Wrack hinunter, das aber nur zwei unserer Gruppe betauchten.

Dazwischen gab es immer wieder Felsen, in der ich eine kleine Moräne aus einen Felsen herausschauend entdeckte. Dan scheuchte auch einen kleinen Oktopus aus seinem Versteck. Eine zweite Moräne scheuchte er auch noch aus ihrer Höhle. Marion hat noch einen Feuerfisch entdeckt, aber ich war schon zu weit weg um es mir mitzuteilen. Danach ging es wieder retour Richtung Einstieg. Der Ausstieg ist etwas davor leicht über eine flache Stelle möglich.

Der Tauchgang dauerte insgesamt 57 Minuten und die maximale Tiefe betrug 23 Meter. Pressluftflasche: 210 -> 50.

17.09.2004 Mġarr ix-Xini [Imdscharr isch-Schini]

Mit dem Bus ging es um 14:00 zur Bucht Mġarr ix-Xini. Eine sehr schmale und lange Bucht aber traumhaft gelegen. Früher sollen hier Piraten ihr Versteck gehabt haben und man kann sich das gut vorstellen, da die Bucht von der Meerseite durch leichte Windungen kaum einsehbar ist.

Unser Tauchguide war Thomas. Mit von der Partie waren noch Debbie und Graham.

Der Einstieg ist leicht über den Strand möglich. Man kann auch die Rampen für die Bootsverbringung benutzen, aber die sind meist recht glitschig. Nach dem kurzen steinigen (Kies) Abschnitt am Strand, geht der Grund in Sand über. In diesem Untergrund findet man vor allem Kleintiere. Außerdem sahen wir noch ein paar Flunder und 5 Flughähne. Diese können ihre Flossen wie Flügel aufspannen und haben meist eine sehr schönes Muster darauf. Auf einem Platz waren gleich 4 auf einem Fleck. Nachdem wir die Bucht am Grund bis zum Ende betaucht haben, ging es rechts zur Felswand, in der eine Grotte auf uns wartete. Der Blick aus der Grotte hinaus belohnte mit herrlichen Blautönen. Danach ging es wieder zurück, zuerst der Felswand entlang, dann über den Grund zur anderen Seite, die eine etwas zerklüftetere und damit auch interessantere Felswand zeigt.

Es war ein recht entspannter Tauchgang ohne größere Schwierigkeiten.

Der Tauchgang dauerte 63 Minuten und die maximale Tiefe betrug 17 Meter. Pressluftflasche: 210 -> 75

Dritter Tauchtag

20.09.2004 Comino Lighthouse 1

Mit dem Bus geht's bis zum Hafen Mġarr und dann weiter mit dem Boot nach Comino. Der Tauchplatz heißt »Lighthouse 1«. Die Gegend dort ist ziemlich fischreich, man ist fast immer von Schwärmen kleiner Fische umgeben. Der Untergrund ist immer felsig. Es gibt auch einen Tunnel, der zuerst fast senkrecht, und danach stufig in die Tiefe führt. Nur leider hatten wir den Tunnel beim Abstieg verfehlt, da die Öffnung nicht gut erkennbar ist. Es gibt auch große Felsen, die am Boden eine Art Tunnellabyrinth bilden. Diese haben wir aber auch nicht betaucht. Bei der Rückkehr zum Schiff, haben wir den Tunnel dann in umgekehrter Richtung betaucht. Auch der Eingang auf der anderen Seite des Tunnels ist nicht leicht erkennbar.

Außer den Fischschwärmen haben wir noch Seesterne in den Felswänden gesehen. Nicht gesehen haben wir die Barracudas, die eine andere Gruppe berichtete.

Insgesamt waren wir 18 Taucher (inkl. den Tauchguides), die sich in mehrere Gruppen aufteilten.

Der Tauchgang verlief ohne Probleme, speziell im Tunnel ging alles OK.

Die Tauchzeit betrug 40 Minuten und die maximale Tiefe 29m. 200 bar -> 65 bar.

Photos zm Tauchplatz Comino Lighthouse findest Du beim Kapitel Abfahrt zum Urlaub auf Gozo.

20.09.2004 Cominotto

Und wieder ging es mit dem Bus nach Mġarr [Imdscharr] und mit dem Boot nach Comino. Diesmal ging es zum Tauchpatz »Cominotto«, bzw. eigentlich ein Felsen daneben, den man herrlich umtauchen kann. In meinen Augen der bisher schönste Tauchplatz in diesem Urlaub. Wir ankerten Im Norden des Felsens in einer Bucht. Auf der Südseite ist eine Höhle, die auch mit dem Schiff ein Stück befahrbar ist,und sich dann unter Wasser fortsetzt. Entsprechende Vorsicht ist bei dieser Höhle auch geboten, da auch Ausflugsboote die Höhle besuchen!

Wenn man den Felsen gegen den Uhrzeigersinn umtaucht, folgt man dem sandigen Grund aus der Bucht hinaus. In der Bucht selber ist nicht viel zu sehen, außer einer kleinen Qualle. Highlight war allerdings ein Oktopus in seiner Höhle, mit einer »Bar« vor der Haustür. Direkt vor der Höhle stand eine Bierflasche, sodaß man den Oktopus nur schwer dahinter erkennen konnte.

Wenn man um den Felsen kommt, dann gibt es eine Felszunge, die weiter zum Cominotto, und dahinter in größere Tiefen führt. Am Grund findet man wieder Sand vor. Dort tummeln sich einige Flundern. An der Felswand sahen wir einen Zackenbarsch und eine Moräne.

Die Höhle an der Südseite geht recht tief hinein. Wir folgten ihr, solange wir Tageslist hatten. Wunderschön war wieder der Blick hinaus in das sonnendurchflutete blaue Wasser.

Etwas weiter von der Höhle weg, führt dann ein Tunnel wieder in die Bucht zur Anlegestelle des Bootes. Dieser führt stufig in geringere Tiefen. Man sollte vor allen gegen das Ende nur hintereinander tauchen, es ist aber genügend Platz zu den Wänden. Danach ging es am Sandgrund zum Schiff retour.

Der Tauchgang dauerte 52 Minuten und die maximale Tiefe betrug 17m. Pressluftflasche: 210 bar -> 80 bar

Vierter Tauchtag

22.09.2004 Fessej Rock

Mit dem Bus und danach mit dem Boot ging es zum »Fessej Rock«. Der »Fessej Rock« liegt etwa 10 Bootsminuten westlich vom Hafen Mġarr [Imdscharr]. Dort ist ein recht einfaches Tauchgebiet: Einmal um den Felsen herum.

Die Tour machte ich gemeinsam mit Andreas, der Tauchguide war Kurt.

Zur Küste hin ist es schön flach, was man am Ende zum Austauchen nutzen kann. Zum offenen Meer hin geht es über eine Kante bis auf 50 Meter. Zu sehen sind wieder Schwärme kleiner Fische. In den kleinen Höhlen an der Aussenseite des Felsens kann man Krebse finden.

Der sehr entpannte Tauchgang dauerte 48 Minuten und die maximale Tiefe betrug 31,8 Meter. Die Tauchflasche entleerte sich von 210 bar auf 65 bar.

22.09.2004 Raz il-Hobz [Ras il-Hobs]

Wieder mit dem Bus und dem Boot zum »Raz il-Hobz«. Dies ist eine Felsennase kurz vor dem »Fessej Rock«. Die Fahrzeit dauert nur unwesentlich kürzer.

Mein Buddy war der Franzose Jean unter der Führung von Kurt.

Das war ein sehr schöner Abschluss meines Tauchurlaubes auf Gozo. Wenn man den flachen Teil Richtung Meer verläßt, gibt es eine Kante, die dann etwas steiler bis auf 50 Meter führt. über die Kante habe ich mich wie ein Falschschirmspringer runterlassen. Als wir die Steilwand Richtung Hafen (Richtung Osten) entlangtauchten, war über uns ein Schwarm Brassen. Sehr schön anzuschauen gegen das Licht von der Oberfläche. Die Steilwand hat viele kleine Höhlen. Im etwas flacheren Wasser liegen Felsen am Grund. Auch dort gibt es viele Möglichkeiten, wo sich Lebewesen verstecken können.

Beim Umkehrpunkt (?) kann man eine schöne Fehlnase gegen die Oberfläche sehen. Im ersten Moment dachte ich, daß es ein großes Schiff wäre. Licht und Schatten gaben ein schönes Bild ab.

Am Rückweg fanden wir in einer Felsspalte am Grund mindestens 20 Drachenköpfe aller Größen (außer den ganz Großen natürlich ;-).

Mit der Atmung ging es mir dieses Mal GANZ ausgezeichnet. Ich habe sie leicht umgestellt und sehr tief und langsam geatmet. Dabei hatte ich zwar ein bißchen Probleme mit der Tarierung, aber das werde ich auch noch hinbekommen: beim Atmen ging es halt hinauf und hinunter. Angekommen beim Boot hatte ich noch ziemich viel Druck in der Flasche und grundelte gemeinsam mit Jean noch ca. 10 Minuten unter dem Boot.

Der Tauchgang dauerte 59 Minuten und die maximale Tiefe betrug 28,5 Meter. Die Pressluftflasche entleerte sich von 200 bar auf 70 bar.

Ostküste von Gozo mit dem Hafen Mġarr und Hinweispfleilen auf die Tauchplätze Fessej Rock und Raz il-Hobz