Kroatientörn September 2010

Start Richtung Süden

Pünktlich um 0730 geht es los: Christian steht vor der Tür und blickt leicht verzweifelt auf mein Gepäck. Ein bißchen viel ist es schon, aber ein Skipper muß halt auf seine Mannschaft und sein Schiff schauen. Dann noch ein kurzer Abstecher zu Fritz. Dessen Gepäck paßt überraschenderweise auch noch in den Kofferraum von Christians Audi! Also alles bestens.

Der Start sieht ja vielversprechender aus, als erwartet. Die Wettervorhersage für die Woche Kroatien versprach viel Wasser … von oben. Danach sieht es ja vorerst nicht aus. Die Straßen in Österreich bis zur slowenischen Grenze bleiben trocken. Bei der Raststation Gralla gibt es noch ein kleines zweites Frühstück. Plötzlich kurz nach der Grenze holt uns die Wettervorhersage ein: es gießt bald in Strömen. Das gleichmäßige Klopfen auf Windschutzscheibe und Autodach läßt mich auf der Rückbank leicht einschlummern.

Nach einiger Zeit wache ich wieder auf. Wir sind schon verdächtig lange auf der Autobahn unterwegs. Die sollte ja kurz nach Ptuj zu Ende sein, der Rest bis zur kroatischen Grenze ist ja nur Bundesstraße. Vorsichtig frage ich, ob wir noch auf dem Weg nach Zagreb sind. Die Antwort: Zagreb haben wir schon lange nicht mehr auf den Hinweistafeln gesehen. Wir sind seit ca. einer ¾ Stunde Richtung Ljubljana unterwegs. Da wir nur mindestens 10 Jahre alte Strassenkarten mithaben und die dort eingezeichneten Verbindungsstraßen Richtung Süden wie Paßstraßen aussehen, entschließen wir uns zur Umkehr. Mit 1½ Stunden Verspätung kommen wir dann doch zur slowenisch-kroatischen Grenze.

Ohne weiteren Vorkomnisse, aber weiterhin unter teilweise starkem Regen, geht es bis Biograd na moru, wo wir schließlich um 1600 in die Marina Šangulin eintrudeln. Nicht ganz überraschend ist der Rest der Mannschaft bereits angekommen. Erwin aus Kärnten kommend, Tom, Alex und Volker, die uns wohl während der Irrfahrt in Slowenien überholt haben. Die Mannschaft ist also komplett:

Porträt von Tom Porträt von Christian Porträt von Erwin Porträt von Volker Porträt von Fritz Portrait von Rana Porträt von Alex

Die Übernahme des Segelbootes erfolgt problemlos: ein paar Kleinigkeiten, die wir schon vorher bemerken (Reling, Reling achtern, fehlender Deckel beim Landstromstecker) kommen in das Übernahmeprotokoll. Gleich nach der Übernahme wird der Regen schwächer bis er schließlich ganz aufhört. Das hätte auch eine ½ Stunde früher passieren können. Nach der Übernahme gibt's noch die Kabineneinteilung, das Gepäck wird dann ebenfalls gleich in das Boot verladen. Was wir an Proviant haben, wird gleich einmal an Board gebracht. Stauraum finden wir genug dafür in der Bilge und unter den Bänken im Salon.

Genießen dürfen wir auf jeden Fall noch den wunderschönen Regenbogen, der sich vor den dunklen Regenwolken bildet. Die Sonne beleuchtet das Szenario herrlich von der anderen Seite. Schließlich wird die »Nevera« bezogen, die Kabineneinteilung ergibt sich ganz von selbst. Am Abend geht es dann zu den 12 Aposteln gut Abend essen. Der Einkauf für den Törn geht sich dann nicht mehr ganz aus, der wird erst am nächsten Tag erledigt.

Nasser Anlegesteg in der Marina Šangulin Erwin und Fritz karren ihr Gepäck zum Boot Bier und Wein im Cockpit mit Alex, Volker, Peter und ich

Anlegesteg und Regenbogen vor dunklen Wolken Die Nevera am Anlegesteg mit Regenbogen vor dunklen Wolken