Von Luka auf Dugi Otok nach Biograd na moru
Oha, es regnet! Nachdem es nach der Wettervorhersage die ersten 5 Tage regnen hätte sollen, schafft der Wettergott es doch noch: am vorletzten Tag schüttet es teilweise zumindest vormittags. Damit ist für uns der Plan gefallen, den Abend noch in der Soline auf der Insel Pašman bei einem guten Fisch zu verbringen. Wir entschlossen uns gleich nach Biograd na moru zu schippern. Während des Frühstücks plötzlich Aufregung in Luka: so ca. 10 Segelboote tauchen in der kleinen Bucht auf und nehmen teilweise noch Crew an der Mole auf. Da auch ein kleines Sportboot mit wichtig erscheinenden Leuten dabei ist, tippen wir einmal auf eine Regatta.
Dieser wunderbare Schnürlregen ist leider gleichbedeutend mit keinem Wind. Wir laufen also wieder unter Motor aus Luka aus. Natürlich nehmen wir wieder die seichte Abkürzung zwischen Liška und Rat Gubac.
Nach der Durchfahrt nehmen wir Kurs auf Pašman und zwar etwas nördlich der Insel Slt. Der Regen wird etwas schwächer, hört aber nicht auf. Wir lassen die Sprayhood und das Bimini als Schutz vor dem Regen. Leider ist die Sicht nach vorne dadurch sehr eingeschränkt. Ungefähr bei der Insel Slt holen wir dann tatsächlich die Regatta ein. Die Feuchtigkeit nimmt einen nach 2 Stunden doch ein wenig her, und so verkrümmelt man sich auch einmal in die Kabine, um sich ein wenig aufzuwärmen. Bei der Insel Sit holen wir die Regattateilnehmer ein.
Eine Kleinigkeit wäre dann auch wieder zu tun: Fritz hat leider die WC-Pumpe verstopft. Einmal verlasse ich mich nicht auf das Wort unseres Seebärs Volker und nehme die Pumpe etwas genauer unter Lupe, was bedeutet, dass ich sie auseinanderschraube. Volker meinte noch sie in Ruhe zu lassen, da es durchaus sein kann, dass sich die Verstopfung einfach von selbst löst. Leider hat sich durch meine Untersuchung die Verstopfung nicht gelöst, zusätzlich geht jetzt auch das Ansaugen des Wassers nicht mehr. Zynisch bemerkt: wozu auch, wenn es sich nur mehr schlecht abpumpen läßt. Fritz und ich lassen es mal fürs Erste gut sein. Was auch immer daran gut ist.
Wir steuern zwischen der Insel Žižanj und Pašman auf die Südspitze von Pašman zu. Dort haben wir dann endlich wieder etwas Wind und können Genua und Großsegel setzen. Zum Abschluß noch einmal segeln tut wirklich gut. Die Sonne läßt sich aber nicht mehr blicken und so bleibt es weiterhin recht kühlt
Fritz probierte offenbar immer wieder, ob die WC-Pumpe vielleicht doch noch funktioniert. Plötzlich ein Jubelschrei! Die Verstopfung hat sich doch noch gelöst. Jetzt bleibt nur mehr die Ansaugung des Spülwassers in Gang zu bringen. Wozu hat man 2 Toiletten an Board? So wird auch die zweite Pumpe als Referenz zerlegt und schließlich der Übeltäter gefunden: eine der Plastikteile gehört unter die Dichtung gelegt und nicht darüber, obwohl sie dort auch gut passen würde. Alles wieder zusammengebaut, und schon funktioniert es wieder! Die Kaution wird also weiterhin geschont.
Bei Biograd angekommen ist einiges los, aber es bewegt sich nicht viel. Vor der Tankstelle sehen wir einen Schlange wartender Boote. Das würde sicher 2 bis 3 Stunden dauern um an die Reihe zu kommen, wenn wir uns hätten anstellen müssen. Seebär Volker sei Dank. Volker war das Vergnügen sichtlich anzusehen, als er mitten durch die Schlange manövrierte und auf die Einfahrt zur Marina zusteuerte.
Es war wieder geschafft: Mannschaft und Boot heil in den Heimathafen der Marina Šangulin zurückgebracht, was kaputt wurde konnte auch wieder repariert werden. Die Mannschaft war zufrieden, zumindest hörte ich nix anderes ;).
Noch am gleichen Tag können wir die Schiffsübergabe machen und trotzdem noch die letzte Nacht an Bord bleiben. Das geht Gott sei Dank ganz unkompliziert. Es ist soweit alles in Ordnung und bekommen auch die Antwort, warum bei der Phototour um die Nevera der Motor ausgefallen ist: schlicht und einfach fehlte der Treibstoff. So einfach kann das manchmal sein. Wir machen bei der Übergabe noch auf ein paar Mängeln aufmerksam, sie werden aufgenommen.
Volker, Fritz und ich machen uns noch schön für den Abend: Volker läßt sich den Bart stutzen, Fritz und ich die Haare schneiden. Man muß ja nicht gleich sehen, dass man gerade einige Zeit auf rauher See verbracht hat.
Am Abend ging es ins »Guste« gleich gegenüber vom Eingang der Marina. Zum Abschluß nahm noch fast jeder die Fischplatte. Für Volker gab's ein 'Eine Gelegenheit für ein Vorher-/Nachher-Photo.