Việt Nam 2014

Tag 4 & 5 in Huế

Thien Mu-Pagode - Chùa Thiên Mụ

»Huế kann verzaubern - wenn man Glück hat« heißt es im Reiseführer, und nach der Ankunft am frühen Nachmittag hatten wir genau dieses: stark bewölkt, aber kein Regen.

Das gedrängte Programm nach unserer Ankunft aus Hà Nội führte uns vom Flughafen gleich zur Thien Mu-Pagode Chùa Thiên Mụ. Die Pagode liegt auf einem Hügel mit einem wunderschönen Blick über den Parfüm-Fluß Sông Hương. Die Pagode wurde im Namen der »Himmlischen Frau« (Thiên Mụ) erbaut und ist die höchste Vietnams.

Skurilles Austellungsstück auf dem Gelände des Klosters, aber mit ernstem Hintergrund, ist ein alter Austin. Mit diesem fuhr der Mönch Thích Quảng Đức nach Hà Nội, stieg dort aus und protestierte mit seiner Selbstverbrennung gegen die Unterdrückung der Buddhisten in Vietnam.

Am Parfümfluß - Sông Hương

Nach der Besichtigung des Klosters ging es mit dem Boot den Parfüm-Fluß zurück nach Huế. Die Fahrt selber erinnerte eher an eine Kaffeefahrt. Die Dunkelheit verhinderte etwas von der Umgebung zu sehen, und im Inneren des Bootes wird fleißig verkauft. Man konnte aber trotzdem am Bug des Bootes der Verkaufsshow entfliehen und die lauhe Luft und die Lichter des nahenden Huế genießen.

Das Königliche Abendessen

Nach der Fahrt am Fluß ging es kurz ins Hotel einchecken. Der Abend war verplant mit dem »Königlichen Abendessen«. Unser Reiseführer warb schon vor 2 Tagen für die Darsteller des Königspaares. Es fand sich schließlich ein Ehepaar aus Köln, das die Sache recht gut machte. Gelernt ist gelernt in einer Kölner Faschingsgilde! Die vietnamesische Musik war für meine Ohren interessant und neu. Wie authentisch die Vorstellung war, kann ich nicht natürlich nicht bewerten, dafür fehlen die Vergleichsmöglichkeiten.

Vom Garden Restaurant ging es zu Fuß retour zum Moonlight Hotel. In der Gegend rund um das Hotel war eine nette Lokalszene. Einer Universitätsstadt würdig, laufen auch genügend junge Leute hier herum. Der Abend klang in einer dieser Lokale bei einem gemütlichen Glas Wein aus. Tolle internationale Szene dort!

Das Königsgrab von Tự Đức

Heute empfing uns Huế weniger bezaubernd. Schon beim Frühstück konnte man beim Blick aus dem Fenster absehen, dass uns heute ein Regentag begleiten wird. Fette Regenwolken hingen über dem Parfüm-Fluß Sông Hương.

An der Post von Huế vorbei, für die, die noch Postkarten schrieben, ging es zunächst zum Grabmahl von Tự Đức

Auf dem Gelände des Grabmahls war es dann soweit: Regen das es eine Freude ist. Dadurch war uns der Anblick der schönen Anlage leider etwas vergällt. Um das Grabmahl herum gibt es wunderbare Seen und Gärten. Das Grab selbst ist eher unscheinbar in einer eigenen Abteilung. Ob tatsächlich noch der Leichnam Kaiser Tự Đứcs in dem Grabmahl liegt, kann keiner sagen. Er soll nach seinem Tod an einem geheimen Ort begraben worden sein.

Nett ist noch die Geschichte, dass ob der Größe Tự Đứcs die Figuren vor der dem Stelenpavillon extra klein gehalten wurden. Die Stele, die das Leben Tự Đứcs wurde noch vom Kaiser selbst geschrieben. Ein Sohn, der diese Aufgabe normalerweise übernommen hat, gab es Dank Impotenz des Kaisers nicht. Alleine der Transport der Steinplatte soll 4 Jahre gedauert haben.

Vor der Anlage gibt es die Möglichkeit handwerkliche Fertigkeiten zu studieren, und deren Ergebnisse natürlich zu kaufen. Im Angebot waren Räucherstäbchen und Kegelhut Nón lá.

Die Kaiserliche Zitadelle Kinh thành

Die Kaiserliche Zitadelle Kinh thành beinhaltet auch die Kaiserliche Stadt Hoàng thành und die Verbotene Purpurne Stadt Tử cấm thành. Als Vorbild diente die Verbotene Stadt in Peking. Weitreisende berichten, dass die Zitadelle in Huế besser vor der Verbotenen Stadt in Peking zu besichtigen ist, da das Original um einiges eindrucksvoller sein soll. Ich habe Glück gehabt: ich kenne das Original noch nicht ;-)

Vor dem Eingang zur Zitadelle steht schon besonders eindrucksvoll der Flaggenturm Cột cờ oder Kỳ Đài. Früher ein Backsteinbau wurde er nach mehrmaliger Zerstörung im Letztzustand aus Beton neu aufgebaut. Für Vietnamesen war es während der Tet Offensive Sự kiện Tết Mậu Thân (Angriff der Việt cộng auf Südvietnam) ein Zeichen der Befreiung, als dort die Nationalflagge gehißt war.

Gegenüber des Flaggenturms geht es zu einem der Eingänge der Zitadelle. Ein Teil der Zitadelle beherbergt derzeit ca. 50.000 Einwohner. Recht rege ist auch der Verkehr durch die Tore. Vorsicht ist geboten beim Durchschreiten, da es natürlich ob des Alters keine Trottoir gibt und die Durchfahrt entsprechend schmal ist. Den Weg zum Haupttor der Kaiserstadt säumen »magische« Kanonen, deren Gewicht 10t beträgt.

Das Haupttor (Mittagstor) Ngọ Môn war leider wegen Renovierungsarbeiten nicht zu sehen. Beim Betreten bekamen wir auch mit, dass der Kartenabreisser beim tatsächlich die Eintretenden mitzählt, die die letzten zwei unserer Gruppe durften nicht mehr hinein. Zwei Besucher ohne Eintrittskarte dürften mit uns mithineingerutscht sein. Nach einem kurzen Hin und Her ging es dann doch weiter mit der kompletten Gruppe. Die Aufsicht gab trotzdem nicht auf, die weitere Suche nach den Gratisblitzern blieb aber letztendlich ohne Erfolg.

In der »Halle der Höchsten Harmonie« Thái Hòa befindet sich der Thronsaal, in dem alle wichtigen Zeremonien stattfanden. Dort ist auch der goldene reich verzierte Thron der Kaiser ausgestellt. Fotografieren war leider verboten …

Auf dem großen Platz hin zur verbotenen Stadt, findet man Ölkessel. Diese wurden für die Umsetzung von Todesstrafen verwendet. Unter dem Kessel wurde ein Feuer entzündet und danach der Delinquent in das heiße Öl geworfen. Die Verbotene Stadt wurde bei den verschiedenen Belagerungen und Kriegen um Huế komplett zerstört. Ein kleiner Teil wurde mit Hilfe der UNESCO wieder aufgebaut. Etwas Arbeit wartet noch auf sie …