Việt Nam 2014

Tag 8 & 9 in Thành phố Hồ Chí Minh/Sài Gòn

Die Tunnel von Cu Chi - Củ Chi

… und da ist er weg!

Die Tunnel des Ho-Chi-Minh-Pfades Đường mòn Hồ Chí Minh wurden im Vietnam-Krieg der USA gegen die Việt cộng bekannt. Die ersten Tunnel wurden aber bereits im Kampf gegen das französische Kolonialregime gebaut und zwar bei Củ Chi. Anfangs nur als Versteck für Vorräte oder Waffen, ganz selten für die Menschen, wurden die Tunnel später derart ausgebaut, dass sie schließlich über mehrere 100km reichten. Die Tunnel waren 6 bis 20 Meter unter der Oberfläche, gingen oft über mehrere Etagen und beinhalteten die komplette Infrastrukur eines Militärlagers: Konferenzräume, Schlafsäle, Feldküchen und selbst Lazarette.

Die Việt cộng verbrachten oft Monate ohne Unterbrechung in diesem Tunnelsystem. Schließlich hatten sie ihren Anteil an dem Sieg gegen die Kolonialregime.

Touristisch genutzt werden heute zwei Systeme der Củ Chi Tunnel und zwar Bến Đình und Bến Dược. Wir besuchten laut Reiseführer Bến Đình, der kommerzieller sein soll. Gekauft habe ich dort nichts, aber gestört hat mich die Schießanlage. Man kann dort mit einer russischen AK-47 oder amerikanischen M14 herumballern. Wem's gefällt …

Sài Gòn oder wie es heute heißt: Ho-Chi-Minh-Stadt

Heute sagen in Wahrheit nur Ausländer oder Altkommunisten Thành phố Hồ Chí Minh also Ho-Chi-Minh-Stadt, für die Bevölkerung ist es Sài Gòn. Viel sehen wir nicht mehr von der Stadt, aber am Abend gibt es noch einen kurzen Rundgang zum Fluß Sông Sài Gòn. Spannend ist die Stadt allemal! Ein bischen kann man den Nervenkitzel schon erhöhen, wenn man versucht am Abend eine vierspurige Straße ohne Ampel zu überqueren. Am Fluß angekommen findet man Szenerien, wie in vielen anderen Städten auf der Welt: turtelnde Pärchen. Zurück geht es dann in ein Restaurant, einer Empfehlung der Hotelrezeption (mit Rabatt natürlich). In diese Sackgasse wären wir allerdings ohne die Empfehlung nicht einmal zwei Meter hineingegangen. Aber es hat sich gelohnt!

In der Früh gab es eine kurze Besichtigung von Sài Gòn. Diesmal aber kaum asiatische Sehenswürdigkeiten, sondern eher jene westlicher Art. Zum Beispiel die Kathedrale Notre Dame Nhà thờ Đức Bà oder die Hauptpost gleich gegenüber.

Die Kathedrale Notre Dame wurde in nur 6 Jahren fertiggestellt und ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke aus der französischen Kolonialzeit.

Aber auch in den ältesten Bauwerken zieht die moderne Technik ein, damit man auch im letzten Winkel der Messe folgen kann.

Auch Hochzeiten im »französischen Stil« scheinen im Kommen zu sein.

Nach dem Ausflug in das Mekong-Delta am nächsten Tag ging sich nach der Rückkehr nach Sài Gòn am Abend noch ein Besuch einer Lackiererei und des Bến Thành Marktes. Sehr beeindruckend was sich hier abspielt. Etwas mehr Plastik und billige Sachen, als sonst, aber wie soll es auch anders sein in einer Großstadt. Dafür bekommt man auch einen neuen Koffer, wenn einer einmal kaputt geht, wie es einem unserer Mitreisenden passiert ist.

Am Abend suchten wir noch ein nettes Lokal, das wir zu Fuß erreichen konnten. Ein schöner Spaziergang durch das abendliche Sài Gòn und ein gutes Abendessen im Nhà Hàng ngon waren die Belohnung.

Wenn man so durch die Straßen der Großstadt schlendert, dann entkommt man auch dem vorweihnachtlichen Flair nicht …