Grand Sœur
Am Montag, den 21.09.2009, sind die meisten zumindest soweit wieder am Damm, dass ein kleiner Ausflug mit dem Katamaran durchgezogen werden kann. Ziel ist vorerst die Île aux Cocos und die anderen kleineren Felsen gleich daneben. Während der Fahrt begleiten uns die üblichen kleinen Regenschauer. Damit verbunden gibt es immer wieder wunderschöne Regenbögen zu sehen. Zeitweise sieht man beide Enden am Horizont gleichzeitig, oder auch zusätzlich einen Nebenregenbogen!
Bei der Île aux Cocos angegekommen finden wir leider keine Bojen, die es laut Revierbeschreibung geben soll. Ankern ist hier leider verboten. Außerdem ist durch die fehlende Sonne der Blick auf den Grund schwierig, sodass ich nicht gerne näher an die kleine Insel fahre. So genau ist die Umgebung und der Grund leider nicht beschrieben.
Die Inseln sind hier nicht allzu weit entfernt, deshalb gibt es auch genug Alternativen: Petite Sœur und Grande Sœur. Félicité ist eine Privatinsel, daher lassen wir die als Ziel aus. Außerdem gibt es keine ausgeprägten Buchten, die Landestellen an den Stränden sind daher nicht sehr geschützt. Ich entscheide mich für die Grande Sœur und wir versuchen unser Glück zuerst auf der Ostseite in der Grande Anse. Der Schwell dort ist allerdings zu stark, dass ein sicheres und gemütliches Ankern möglich ist. Wir machen kehrt und versuchen es auf der Ostseite der Insel, in der Bucht bzw. dem Strand La Cour. Hier muß man wegen eines Korallenriffs relativ weit weg vom Strand ankern. Außerdem sollte man den richtigen Ankergrund erwischen, denn zu nahe beim Riff, besteht der Grund nicht aus Sand sondern aus abgestorbenen Korallen. Dort hällt der Anker überhaupt nicht, wie wir beim ersten Versuch feststellen mußten. Sicher liegen wir dann auf Sand bei einer Tiefe von 7m.
Zur Überprüfung bin ich noch zum Anker geschnorchelt. Plötzlich stoße ich auf etwas, von dem ich annehme, es ist ein größeres Blatt oder ein Palmwedel. Mitnichten! Ein paar recht große Fledermausfische haben sich an mich herangepirscht und sind ziemlich lästig. Wahrscheinlich sind sie hier in der Bucht angefüttert
Der Platz beim Riff ist ideal zum Schnorcheln. Neben den vielen Fischen kommt mir sogar eine Schildkröte vor die Linse. Leider sieht man auch den Korallen-Friedhof. Das war auch der Teil, wo auch der Anker nicht gehalten hat. Man sieht den auch recht »schön« auf dem letzten Photo mit der Karettschildkröte. Die Karettschildkröte war recht gemütlich unterwegs und spielte offenbar gerne Modell. Ich mußte erst zurück zum Boot, um den Photoapparat von Alex zu organisieren. Als ich zurückkam war sie noch immer da und ich mußte mich auch nicht stressen beim photographieren.
Bei der Vorbereitung der Jause sahen wir, dass der Schinken schon abgelaufen war. Der grünliche Stich auf der Oberfläche war auch nicht zu übersehen. In kleine Stücke geschnitten wurde der Schinken dann den gefräßigen Fledermausfischen verfüttert. Das Ganze kam einer Haifischfütterung schon relativ nahe.
Nach einem sehr schönen, erholsamen und sonnigen Tag vor der Île Grande sœur ging es wieder retour in die Baie Volbert bei Praslin. Das Abendessen genieße ich an Bord: Reis mit scharfem Huhn aus der Dose.
Ein Teil der Mannschaft geht am Abend noch an Land. Sie kamen dann im Dunkeln mit Proviant wieder retour. Damit ist der antialkoholische Vorrat bis zum Ende des Törns gedeckt, denn die nächsten Ziele auf unserem Törn beinhalten keine Einkaufsmöglichkeit mehr.
Weiters vereinbarten sie für den nächsten Tag einen organisierten Ausflug auf die Insel Curieuse. Überraschenderweise bieten Tauchschulen eben nicht nur Tauchausflüge, sondern auch geführte Touren auf die Insel Curieuse, die Teil des Marine Nationalparks ist. Wir werden die Tour mit den Octopus Divers machen.