Beau Vallon / Anse Jasmin / Anse Ternay
Nach einer eher unruhigen Nacht, denn jedes Scheppern und Glucksen ist für einen frischen Skipper ein Problem, bin ich gleich nach Sonnenaufgang wieder wach. Ein kurzer Blick zum Ankern läßt mich erschauern: der Anker liegt direkt unter uns und viel Kette liegt nicht am Grund des Meeres. Am Abend davor haben wir uns komplett verschätzt, was die Länge der ausgelegten Kette betrifft. Typisch bei der Übernahme eines neuen und unbekannten Bootes. Auch aus dem Rest, was im Ankerkasten überbleibt kann man nicht wirklich abschätzen, wieviel Kette schon gesteckt ist. Ein Ärgerniss, und wir beschließen sofort Markierungen an der Ankerkette zu befestigen, damit uns das in Zukunft nicht mehr passiert.
Maxl und Alex sind als unsere Fährmänner mit dem Dinghi ausersehen, deshalb gab's gleich einmal eine Proberunde in der Bucht. Und es macht Ihnen sichtlich Spaß!
Gleich nach dem Frühstück gehen Attila, Maxl und Alex ans Ufer um noch ein
paar Kleinigkeiten einzukaufen, die uns so aufgefallen sind. Das wichtigste
bringen sie auch von ihrer Einkaufstour zurück: Cubed Ice!
Wir haben zwar 2 Kühlschränke in der
Pantry, aber
wie fast immer bei Charterschiffen, ist die Kühlleistung einfach zu gering.
Besonders, wenn über Nacht kein Motor läuft und die Eiskästen nicht kühlen
können wird es einfach zu warm. Ich denke, es hing vor allem schon an der
schlechten Dichtung der Kühlschränke. Und auch der Kampf zwischen dem
Smutje Attila und
seiner Sorge um kühle Getränke und dem ruhebedürftigen Skipper
(endlich in einer schönen Bucht und dann wieder die
ganze Zeit den Motor laufen lassen
) wird dadurch etwas gemindert.
Ach ja das Paradies:
Nachdem aber wegen eines Problems beim Aufholen des Ankers noch ein wenig Zeit verging, besserte sich das Wetter wieder und zwar paradisisch. Zweites Ziel bei der Törnplanung war die Baie Ternay mit einem kleinen Zwischenstop in der Anse Major oder der Anse Jasmin. Nachdem wir bei der Vorbeifahrt gesehen haben, dass bereits eine Yacht in der Anse Major ankerte, fuhren wir den Hüpfer weiter bis zur Anse Jasmin.
Die Anse Jasmin ist eine wunderschöne Bucht mit glasklarem Wasser, perfekt zum Schwimmen und einem Einstieg ins Schnorcheln. Das Ankern auf dem Sandboden ist problemlos. An der Küste gibt es zwei kleine Sandstrände zu denen man relativ problemlos hinschwimmen kann. Acht geben muß man bei der Anse Jasmin lediglich, dass dort der Nationalpark beginnt, zu dem auch der Anse Ternay gehört. D.h. man muß auch zahlen wenn man dort ankert, vorausgesetzt eine Kontrolle kommt. Das kann man sich in der davor liegenden Anse Major ersparen, aber wir hatten ja sowieso vor in der Bay Ternay zu übernachten, und die gehört ebenfalls zum Nationalpark, die sich über einen ziemlich großen Teil im Nordosten der Insel Mahé erstreckt.
Nach dem ersten Ausflug in das Paradies geht es weiter zur Baie Ternay. Die Anfahrt ist recht einfach, man muß nur aufpassen, dass man nicht zu weit in die Bucht hineinfährt und die Korallenriffe im Süden vermeidet. Eine weitere Hilfe ist dann auch ein Dreimaster, die »Seastar«, der bereits in der Bucht an einer Boje festgemacht liegt. Die zweite Boje ist für unser Boot leider auch nicht geeignet, und so wird auf Sandgrund geankert.
Mittlerweile wartet schon das Boot des Nationalparks um die Gebühr einzuheben. Unserem Kassier Attila stehen gleich einmal die Haare zu Berge, denn es werden €10,00 pro Mann verlangt. Leider paßt es auch mit der offiziellen Preisliste überein. Die jeweils aktuellen Preise bekommt man über den Link »Landing Fees« auf der Infoseite von Dream Yacht Charter. Er handelt die Jungs schließlich auf 6 statt 7 Personen runter.
Irgendwie scheint es doch, dass wir der »Sea Star« etwas näherrücken. Tom schnorchelt vor zum Anker und entdeckt die Schleifspur desselben. Wir ankern noch einmal um in etwas seichteres Gewässer und gut ist es, der Anker hält schlußendlich. Jetzt wird auch mit Hahnepot geankert, damit das Schwojen reduziert wird und wir besser und vor allem sicherer ankern.
An der Westseite der Anse Ternay gibt es im nördlichen Teil noch eine kleinere Bucht mit Sandstrand, die Anse Au Riz. Beim Informationsvormittag bei der CSI bekamen wir den Geheimtip, dass hinter dem Strand ein kleiner Flußlauf ist, den man mit dem Dinghi befahren kann. Alex und Maxl machen mit dem noch Dinghi eine Stipvisite hin und entdecken tatsächlich das Gewässer dort. Es ist aber eher ein stehendes Gewässer. Den Rest des Nachmittags gibt es nur mehr schnorcheln, faul sein, genießen. Beim Schnorcheln wähnt man sich in einem Aquarium: Rochen, Trompetenfische, bunte Fische aber nicht allzu viele bunte Korallen. Maxl sichtet beim Schnorcheln sogar eine Schildkröte! Es sollte nicht die letzte bleiben!
Am Abend gibt es dann von Smutje Attila und seinem Backschaftrer Maxl köstliche Pasta. Pünktlich nach Sonnenuntergang gibt es wieder die Insekteninvasion. Wenn es so die bis zum Ende des Törns weitergeht, werden es wohl keine gemütlichen Abende.