Garden Route 1
Abfahrt
Früher am Morgen als sonst geht es auf die Gardenroute und unsere erste Sorge war, ob wir zum Frühstück, ob der frühen Abfahrtszeit, unseren Obstsalat (den besten, den wir kennen!) bekommen. Aber es geht sich alles aus, Cathy kann uns schließlich um 8 Uhr früh mit vollem Magen und verzücktem Gaumen abholen. Auf der Fahrt aus Kapstadt hinaus gegen Südwesten begegnet uns der Morgenstau, der sich aber bald auflöst, je weiter wir Kapstadt hinter uns lassen und der ersten Bergkette entgegenfahren.
In den Bergen nahe Kapstadt soll es auch jedes Jahr bis zu einem Meter Schnee geben. Für die Bewohner Kapstadts geht's dann am Wochenende zum Schneestapfen
Die Gegend nach dem Huguenot-Tunnel birgt heiße Quellen. Goudini Spa lockt auch mit einer Therme. Desweiteren gibt es dort auch die größten Hühnerfarmen in Südafrika und Anbau von Tischweintrauben. Ein wenig weiter weg von der Bergkette liegt wieder eine Weingegend und zwar um Robertson herum. Von dort kommt auch der in Südafrika bekannte Klipdrift Brandy. Der Wein aus Robertson soll sogar besser sein, als der aus Stellenbosch. Robertson ist aber wahrscheinlich zu weit von Kapstadt weg, um die gleiche Rolle zu spielen wie Stellenbosch oder Paarl. Außerdem gibt's hier noch eine ganze Menge an Früchten, die angebaut werden: Pfirsiche, Marillen, Zwetschken, außerdem wird Landwirtschaft betrieben. In der nächsten größeren Stadt, die wir passieren, Ashton, werden die Früchte in Aluminium verpackt, sprich, dort werden Gemüse- und Früchtedosen produziert. In der Umgebung von Ashton gibt es auch noch einige Wehrstellungen der Engländer aus deren Frühzeit in Südafrika.
Ronnies Sex Ship
Die Fahrt durch die
Karoo, die nach
den Bergen beginnt ist keine besonders sehenswerte. Die Halbwüste macht Ihren
Namen ganze Ehre. Es ist ein flachwelliges Hügelland, welches nur spärlich
bewachsen ist. Mittendrinn allerdings eine Überraschung, die uns schon von
Cathy angekündigt wurde. Gleich neben der Straße steht
ein Haus, das mit »Ronnies Sex Shop« beschriftet ist. Mit leichtem
Entsetzen in unseren Augen, biegt Cathy auf den Parkplatz
ein. Was wird uns hier erwarten? … eine Bar
Cathy erzählt uns folgende Geschichte dazu: obwohl die
Bar »Ronnies Shop« schon längere Zeit an der Straße seine Pforten
geöffnet hatte, lief das Geschäft nicht so wirklich an. Es gab sonst in der
Umgebung kaum Möglichkeiten Erfrischungen einzukaufen, aber dieses
Alleinstellungsmerkmal nutzte relativ wenig. Schließlich hatte Ronny die Idee,
die 3 Buchstaben »Sex« hinzuzufügen, und siehe da, das Geschäft
fing an zu brummen! Schließlich fanden sogar einige Prominente (siehe Armin
Assinger, aber auch die Autogrammkarte von Götz George ist zu finden) den Weg in
»Ronnies Sex Shop« und das Geschäft wurde zu einem Selbstläufer.
Ronny selbst sieht man nur mehr eher selten ebendort, dafür kellnert dort ein
Bursch mit Leiberl »No, I'n not Ronny« oder so ähnlich. Tapeziert
und geschmückt ist der gesamte Innenraum mit Bar mit Visitkarten und diverser
Unterwäsche.
Nach dem »heißen« Aufreger in der tristen Umgebung der Karoo, kommen wir nach Ladismith. Hier gibt es wieder Wein. Außerdem ist die Gegen bekannt für ihren Käse. Das Wetter bleibt während der Fahrt so trostlos wie die Umgebung. Immer wieder regnet es leicht. Der nächste größere Ort, Callizdorp profitiert wieder von den heißen Quellen in seiner Umgebung.
Cango Ostrich Farm
Erster richtiger Programmpunkt am ersten Tag dieser Garden Tour ist der Besuch einer Straußenfarm. Für uns wählte Cathy die Cango Ostrich Farm in den Swartbergen. Hier werden mehrere Führungen täglich veranstaltet. Wir müssen nicht lange warten, dann geht's schon los!
Am Beginn der Führung gibt's ein Frage-Antwort-Spiel mit der Vortragenden. Danach begegnet man Straußen von ganz klein (Ei) bis in groß.
Ein besonderes Kunststück zeigt uns Attila: das Füttern eines Straußes aus dem Mund. Leider verschätzt sich das Straußenmädel ein wenig im Abstand und nimmt nicht nur das Futterpellet sondern auch einen Teil seiner Lippe mit. Das Straußenmädel läßt sich übrigens nur von Männern »küssen«.
Nach der Fütterung gibt es die Möglichkeit eines Straußenritts. Es melden sich … 2 Frauen. Die Männer sind zu feig oder zu schwer für den zarten Straußenrücken. Die Straußen würden richtig schnell werden, gäbe es nicht die Aufseher, die die Straußen zurückhalten.
Zum Schluß kann man sich noch zur Nackenmassage anmelden. Ein voller Kübel mit Futterpellets mach es möglich. Sehr angenehm hat es aber nicht ausgesehen und die Frisur wird auf jeden Fall in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem kann man noch die Bruchfestigkeit von Straußeneiern getestet.
Tropfsteinhöhle Cango Caves
Nach dem Besuch der Straußenfarm geht es weiter zu den Tropsteinhöhlen Cango Caves. Diese Tropfsteinhöhlen gehören zu den größten und ausgedehntesten System der Welt. Gleich beim Eingang der Höhle zeigen Malereien an den Wänden, dass schon zu Urzeiten dieser Bereich als Behausung der San gedient hatte. Über einen Zufall wird später der Eingang wiederentdeckt und dem Farmer van Zyl berichtet. Dieser führt die erste Expedition in das Höhlensystem. Er und nachfolgende Expeditionen gelangten schließlich in jenen Bereich, der heute als »Cango« 1 bekannt ist, und bequem für Touristen begehbar gemacht worden ist.
Später wurden dann noch die Höhlensysteme Cango 2 & 3 entdeckt, die aber für Besucher nicht zugänglich sind. Die haben es geschafft, dass durch Wärme und Berührungen der Bereich Cango einigermaßen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Früher wurden in den großen Hallen sogar Konzerte aufgeführt.
Die Standardtour in den Cango Caves führt ca. 600 Meter in den Berg hinein, während bis zu 100 Meter Berg über einem ist.
Ein kleiner Teil der Höhle ist bunt ausgeleuchtet. Das ist leider extrem kitschig, aber inzwischen sind sogar die Betreiber der Höhle draufgekommen, dass das nicht so gut ankommt. Die bunte Beleuchtung wird jetzt nur mehr eingeschaltet um den Kitsch als Kitsch zu präsentieren.
Die Stadt Oudtshoorn ist nicht sonderlich spektaktulär und wird von uns auch nicht weiter besucht. Was wir hier allerdings sehen, ist ein Alkoholgeschäft neben dem Supermarkt. Alkoholika sind nicht ohne weiteres zu besorgen. Wir holen uns ein paar unterschiedliche Bierdosen für Attilas Freund - voll natürlich.
Thylitshia Villa Country Guesthouse
Am Abend geht's in unsere Unterkunft, dem »Thylitshia Villa Country Guesthouse«. Schade, dass das Wetter nicht entspricht, und der wartende Pool nicht genutzt werden kann. Die Gästezimmer sind sehr schön und luxurös.
Überraschenderweise gibt es am Abend ein Straußensteak …