Südafrika 2011

Garden Route

Garden Route 2

Mossel Bay

Nach dem Frühstück geht es um 0900 von Oudtshoorn über die R328 und die R102 nach Mossel Bay. Bei uns werden bei Bauarbeiten die Engstellen mit der Ampel geregelt, dafür ist in Südafrika noch Handarbeit angesagt. Es hat auch den großen Vorteil, dass damit auch gleich wieder ein Arbeitsplatz existiert.

Baustellenabsicherung mit Frau

Hinweistafel »Robinson Pas 860 Meter

Die Fahrt geht über den Robinson Pass, von dem man einen eindrucksvollen Fernblick … haben soll. Unser Begleiter am Vormittag war leider Nebel. Nichts zu sehen war auch von den Protea-Sträuchern und anderen wilden Blumen, die dort je nach Jahreszeit unterschiedlich blühen.

In Mossel Bay lebt man von Tourismus, Muscheln (ja, ja, der Name gibt schon einen Hinweis) und den Gasvorkommen vor der Küste. Das Gas wird hauptsächlich zu Flugkerosin verarbeitet.

Nach der Erstumrundung des Kaps der Guten Hoffnung war diese Bucht ein Anlaufpunkt um Frischwasser und essbare Vorräte zu bunkern. Muscheln waren natürlich auch ein Thema, nach denen diese Bucht benannt wurde.

Blick auf die Bucht vor und den Hafen von Mossel Bay mit einer Waggongarnitur Geschäftsfassade des »Lederhändlers«

Old Post Office Tree mit einer Gedenktafel

In der Nähe der Frischwasserquellen wurde schließlich für die portugisischen Seefahrer das erste Postbüro Südafrikas eröffnet. An einem Baum hingen die Seeleute in Schuhen Nachrichten auf, die andere Seefahrer auf den Weg nach Hause mitnahmen. Der Old Post Office Tree war entstanden und kann noch heute besichtigt werden. Und man kann dort sogar seine Postkarten deponieren. Es wurde mir versichert, sie kommen an … nur wann?

Am gleichen Gelände liegt auch das Bartholomeu Diaz Museum, welches wir besuchten. In diesem Museum befindet sich auch ein Nachbau der Caravelle mit der Bartolomeu Diaz als erster Europäer das Kap der Guten Hoffnung umsegelt hatte. Die Caravelle wurde anläßlich der 500-Jahr Feier der Kapumsegelung neu gebaut. Mit ihr wurde die gleiche Reise angetreten wie sie Bartholomeu Diaz bereits gemacht hatte und kam rechtzeitig zur Feier in Mossel Bay an. Schließlich wurde die Caravelle an Land gebracht und zumindest die letzte Mauer um das Museum geschlossen. Einzige Zugeständnisse an die Neuzeit waren die etwas modernere Küche und die Nasszellen, die in die Caravelle für die Überfahrt eingebaut wurden. Alles andere war originalgetreu nachgebaut und hat auch funktioniert.

Die Replika der Caravelle von Bartolomeu Diaz im Museum Der Steuerstand der Caravelle von Bartolomeu Diaz »moderne« Küche in der Caravelle Detail des Großsegels der Caravelle von Bartholomeu Diaz Rana am Steuer der Caravelle mit den Blick voraus

Von Mossel Bay nach Knysna

Gegen Mittag machen wir uns auf Richtung Knysna und zwar über George und Wilderness. Zwischen den beiden Orten George und Wilderness senkte sich ein Berg um 20cm. Die Folge war, dass die Schnellverbindung N2 und die Eisenbahnlinie unterbrochen waren. Die Eisenbahnlinie ist es sogar bis jetzt. Die wird übrigens von eine Dampflokomotive befahren, eine richtig schöne Touristenattraktion in einer sehr schönen Naturlandschaft, mit Wäldern, Höhen, Küste und Sumpfgebiet im Hinterland.

Die Gegend um Wilderness ist berühmt für seine Wanderwege. Das Wandergebiet zieht sich von George bis nach Knysna in den Bergen des Hinterlandes der Küste.

Ein Friedhof entlang der Strecke zwischen George und Knysna Radaranlage in den Bergen Küstenlandschaft zwischen George und Knysna

Hinter der Küste sieht man auch Sumpfland. »Vlei bedeutet auf afrikaans »Sumpf«, und Swartlei, also Schwarzsumpf, ist der größte Salzwassersee Südafrikas der sich entlang der Straße, die wir befahren, zieht.

Knysna

In Knysna angekommen, besuchen wir den Mc Donalds von Südafrika auf ein Mittagessen. Dort heißt Fast Food raquo;Spur Steak Ranches«. Von der Terrasse erhaschten wir auch gleich einen Blick auf unser Ausflugsboot, dass uns beim Sonnenuntergang durch die Lagune von Knysna schippern sollte. Man beachte im Hintergrund die Hügelkette, über die sich schon die Wolken schoben, doch dazu später. Auf eben dieser Hügelkette befindet sich auch unser nächstes Quartier.

Swartlei: der größte Salzwassersee Südafrikas Ausflugsboot in Knysna

Innenraum eines Souvenirgeschäfts

Knysna ist ein beliebter Touristikort, besonders auch für Südafrikaner. An der Waterfront gibt es eigentlich nur Restaurants, Souvenirgeschäfte und Juweliere. Ein Paradies um Geld auszugeben. Knysna selbst ist ziemlich zersiedelt und liegt entlang der Ostküste der Lagune. Früher hat Knysna durch den Bau des in der Lagune gut geschützten Hafens und den damit verbundenen florierenden Handel mit Holz, vor allem Yellow Wood, profitiert. Yellow Wood ist vor allem für die Fertigung von Möbel geeignet.

Vor der Sunrise-Lagunen-Rundfahrt wird noch schnell das Zimmer bezogen im Brenton Hill Guest House. Sofort wird klar, dass wir es unheimlich schade finden, nur eine Nacht hier zu verbringen. Die Lage ist einfach unglaublich! Ganz oben auf der Hügelkette mit Blick gen Osten auf die Lagune und dem Ort Knysna. Am oder im Pool kann man Entspannen und dabei den herrlichen Ausblick genießen.

Man beachte beim Pool-Foto rechts über dem Hügel die Wolken. Dazu später.

Panoramafoto von der Lagune von Knysna

Attila im Pool des Brenton Hill Guest House mit der Lagune im Hintergrund

Auf der anderen Seite der Hügelkette blickt man auf die Bucht namens Buffels Bay, hinter der Nebelwand sollen sich weiße Sandstrände befinden.

Blick vom Hügel Brenton Hill auf Buffels Bay und der Nebelsuppe

Die Laguna von Knysna ist ein Freizeitparadies. Schwimmen, segeln, tauchen oder angeln, alles ist hier möglich. Besonders nett fand ich die kleinen Segelboote mit den roten Segeln der Einheimischen.

 

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Sonnenuntergangs-Lagunen-Rundfahrt

Um 1800 geht es schließlich mit dem heutigen Highlight los: der Sonnenuntergangs-Lagunen-Rundfahrt mit den Ausflugsschiff. Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass wir den Sonnenuntergang wohl nicht sehen werden. Die Wolkenfetzen, die schon den ganzen Nachmittag über Brenton Hill lechzten, breiteten sich langsam aber sicher über die Lagune aus. Außerdem setzte Ebbe ein. Man konnte an den Bojen eine nicht gerade schwache Strömung erkennen, wenn man denn die Bojen sehen konnte. Irgendwann fiel mir auf, dass wir eine Boje auf der falschen Seite passierten, also nicht in der vorgesehenen »Straße«. Ein Ausflug zum Steuerstand ließ mich mein Bier verschlucken: da stand doch glatt ein Passagier vor dem Steuermann, und versuchte mit dem Navi auf seinem Smartphone zu helfen. Freilich genutzt hat es nichts. Irgendwann steckten wir fest und kamen nicht mehr weiter. Es mußten sogar zwei Burschen in einem Schlauchboot um Hilfe gebeten werden, um ein paar Wellen zu machen. Irgendwann kamen wir dann doch frei, ob Wellen oder Motorkraft sei dahingestellt. Der nervöse Käpt'n war dann doch ziemlich erleichtert.

Das Ausflugsschiff an der Mole des Hafens von Knysna Blick über die bewölkte Lagune vor Knysna Boje und Motorboot im Nebel Smartphone-Navi und der Steuermann Ein Schlauchboot versucht gegen das Schiff Wellen zu machen

Nach diesem aufregenden Ausflug, galt es umso mehr, den Abend ruhig zu genießen. Zuerst gab es die lokale Spezialität: Austern. Am Abend ging die Erholung weiter in Erinnerung an mein U2-Konzert in Johannesburg: das Konzert aus Kapstadt wurde live im Radio übertragen. Der gefüllte Eiskasten wurde auch inspiziert und durchgekostet. Ein Paradies! Was besonders nett ist, dass einfach eine Stricherlliste der konsumierten Getränke geführt werden kann. Gezahlt wird dann bei der Abreise.

Austern und Gebäck auf einem Teller Ein mit Getränken gefüllter Eisschrank

Der nächste Morgen empfing uns … mit Nebel.

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