Sabie & Graskop
Heute können wir ausschlafen. Es geht nicht allzu früh weg zu unserer Ausflugstour in der Nähe des Kruger Nationalparks. Ziel sind die nördlichen Drakensberge, genauer die Panorama Route, mit seinen Natursehenswürdigkeiten. Die Fahrt dorthin führt uns über Sabie und Graskop und an vielen Forstwirtschaften vorbei. Der Ort Graskop, ein Verkehrsknotenpunkt hier in der Region, auf Deutsch »Graskuppe« und die waldige Umgebung hier, beschreiben schön die Geschichte der Landwirtschaft hier: würden hier nicht künstliche Wälder für die Forstwirtschaft geschaffen werden, könnte man weite Graslandschaften sehen.
Eukalytus, als schnell wachsende Pflanze wird vor allem in den Minen als Stützholz verwendet und weiter zur Verarbeitung zu Papier und Toilettenpapier. Das Holz der Kiefer wird für Möbel und den Hausbau eingesetzt. Der Hauptort Sabie lebt vor allem von der Forstwirtschaft und dem lokalen Tourismus. Auch hier, wie schon an der Garden Route, gibt es viele Wanderwege.
God's Window
Erster Höhepunkt ist der Besuch von God's window. Es ist ein Aussichtspunkt, an dem man an einem schönen, klaren Tag über das Lowveld, den südlichen Teil des Kruger Nationalparks bis nach Mosambik blicken kann. Oberhalb des God's Window gibt es noch einen Teil eines alten Regenwaldes. Enstanden ist er durch die aus dem Osten über das Lowveld herangezogenen Regenwolken. Die Flora zeigt dort ihre herrliche Vielfalt.
Leider war bei unserem Besuch von klarer Luft keine Rede. Nichtsdestotrotz war der Ausblick atemberaubend. Die Wege im Regenwald sind bis auf kleine Ausnahmen problemlos begehbar.
Blyde River Canyon
Der Blyde River Canon gehört zu den schönsten weltweit und ist der längste »grüne« Canyon der Welt. Blickfänger sind die drei Rondavels, drei riesige runde Felsen, die an die Hütten der Einheimischen erinnern.
Ein weitere Bezeichnung ist die der »3 Sisters«. Sie sollen die Frauen eines Stammeshäuptlings gewesen sein.
Hinter dem Canyon sieht man wieder die weite Ebene der Lowvelds. Der Höhenunterschied zu den Lowvelds beträgt über 1000m!
Bourke’s Luck Potholes
Eine ziemlich kuriose geologische Erscheinung trifft man am Zusammenfluß des Treur River und des Blyde River an. Dort findet man kreisrunde Löcher, die sich offenbar durch Strudel der Flüsse gebildet hat. Auch hier ist wieder alles touristisch perfekt erschlossen. Es gibt keine Probleme, die dortigen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Selbst für Rollstuhlfahrer ist diese Sehenswürdigkeit problemlos zu erkunden.
Entdeckt hat die Potholes der Goldsucher Tom Bourke, der dort ein wenig Gold fand (»Luck«). Großes Glück war es dann doch nicht, weil es sich um kein ergibieges Vorkommen handelte.
Die Namensgeschichte der beiden Flüsse ist auch etwas für romantisch Besaitete. Die Siedler kamen aus dem Süden (Kapstadt) um weitere Siedlungsgebiete zu finden. Der erste, die hier an diese Abrisskante zwichen dem Highveld und dem Lowveld kam, den Weiterweg Richtung Osten und es sogar bis zur Meeresküste von Mosambik schaffte, konnte leider seine Erlebnisse nicht weitergeben, da er schon ein paar Tage nach seiner Ankunft verstarb. Der nächste Siedler, der es bis zum Blyde Canyon River schaffte, bat seine Familie 6 Monate hier auf ihn zu warten, während er seinen Weg durch das Lowveld (und damit auch durch das Gebiet des heutigen Kruger Nationalparks mit allen seinen wilden Tieren!) suchte. Nachdem die Zeit abgelaufen war, machte sich seine Frau vom Lagerplatz an einem Fluß voller Trauer (Treur) auf den Rückweg Richtung Kapstadt. Der Name für den Treur River war geboren. Auf dem Weg holte sie Ihr Mann, der lediglich »etwas länger« gebraucht hatte just an den Ufern des Blyde River ein. Die Freude (Blyde) war groß!
Lisbon Falls
Abschluß der Tour der Natursehenswürdigkeiten war der Besuch der Lisbon Falls. Das Wasser stürzt hier 92m in einem Pool.
Bei der Rückfahrt in die Seringa Lodge machen wir noch einmal Halt in Graskop. Wir kehren bei Harrie's Pancakes zum Essen ein. Auf der Straße werden von Verkäufern Macadamia Nüsse verkauft. Es ist ihnen eigentlich kaum zu entkommen.
Hazyview
Bei der Heimfahrt kommen wir bei Hazyview an riesiege Bananenplantagen vorbei. Außerdem gibt es einfach für uns Europäer kuriose Verkehrsschilder: Achtung Nilpferde.
Ute klärt uns auf, dass diese durchaus ihre Berechtigung haben. In der Umgebung gibt es genügend Wasserstellen, in denen sich Nilpferde befinden. Dort bleiben sie allerdings nur tagsüber, um ihre empfindliche Haut vor der Sonne zu schützen. In der Nacht aber wandern sie bis zu 20km von einer Wasserstelle zur nächsten und eine Querung von Straßen ist dabei überhaupt nicht auszuschließen.