Kruger Nationalpark
Der letzte Tag ist da, aber dafür noch voller Abenteuer. Und ehrlich: es macht überhaupt nichts aus, um 430aufzustehen, und sich um 500 auf den Weg in den Nationalpark zu machen. Wir bekommen unseren Frühstücks-Snack in die Hand gedrückt, packen unsere Koffer auf den Geländewagen und machen uns auf den Weg in den Kruger.
Big 5
Gleich nach dem Eingang empfängt uns eine Elefantenfamilie
Wer bis jetzt mitgezählt hat, der wird wohl wissen, dass uns einer der
Big 5 noch abgeht: der
Leopard! Wie
wir so die Straße
durch den Kruger Nationalpark fahren, plötzlich ein Aufschrei von Ute: vor uns
quert ein Leopard die Straße:
Attila und ich konnten also den fünften Burschen der Big
5 auf der Liste abhaken. Allerdings kam gleich darauf schon Widerspruch
von Attila, der diesen kurzen (und noch dazu unscharfen) Blick auf einen
Leoparden nicht werten lassen wollte. Ute blieb an der Stelle stehen, an der
der Leopard von der Straße verschwunden ist. Im hohen Gras war aber nichts mehr
von ihm zu sehen. Wir warteten ca. 20 Minuten, ob der
Leopard vielleicht auf einen Baum kletter, aber es war nix zu machen.
Wir fuhren schließlich weiter, bis plötzlich ein Funkspruch über die Sichtung eines Leoparden berichtete. Ute drehte sofort um, denn es war eben jener von uns gesichtete Leopard, der dann doch auf einem Baumast gelandet ist:
Ute sieht immer wieder Spuren von Büffel, teilweise recht frisch und auch die von größeren Herden. Es dauert dann aber doch bis zum Nachmittag, als wie einen einzelnen Büffel bei einer Wasserstelle liegend sahen. Kurze Zeit später dann ein Gruppe von 3 Kaffernbüffel, die es sich ebenfalls bei einem Wasserlauf gemütlich machten.
An der gleichen Stelle, wie schon vor 2 Tagen, als ich mit Ute alleine unterwegs war, fanden wir wieder die Zebraherden und diesmal leider nur ein Nashorn.
Den letzten der Big 5 bekamen wir am letzten Tag nicht vor die Linse, dafür konnten wie ihn umso besser hören. Im hohen Gras sahen wir nach langem suchen (es ist nicht einfach beschreibbar, wo man hinschauen soll), endlich ein paar bewegte Halme. Das war's aber schon. Zu hören bekamen wir am Ende einen ziemlich langen Brüller des Löwen. Es stellt sich heraus, dass wir gerade einem Löwen bei der Paarung zuhörten. Wer will dabei schon gesehen werden.
Kurz bevor wir den Kruger Nationalpark über das Malelane Gate verließen, führte uns Ute noch einmal zu einem Leoparden, der es sich ebenfalls auf einem Baumast gemütlich gemacht hat. Sei erzählte uns, dass sie davon schon längere Zeit per Funk gewußt hat. Der Trick dabei ist, dass sich die Naturparkführer die Tiernamen per Funk in einer afrikanischen Sprache (Bantu?) zurufen. Dann werden die Touristen in ihren Safariautos nicht nervös und penetrant, dass sie unbedingt dorthin wollen ;) .
Die Großen
Ein größere Menge an Autos, die kreuz und quer über die Straße stehen, kündigen auf jeden Fall ein interessantes Tier an. Es stellt sich heraus, dass die dritte der großen Raubkatzen, der Gepard (»Cheetah«) auf der Suche nach Opfer ist. Zumindest schaut er neugierig von seiner erhöhten Position aus über die Ebene vor sich:
Giraffen kann man auch immer wieder sehen. Manchmal sogar ganz unvermittelt auf der Straße, wenn man um die Kurve fährt. Giraffen sind recht neugierige Tiere. Portätaufnahmen von ihnen zu bekommen ist kein großartiges Geschick, weil sie immer wieder herschauen.
Hyänen sind ob des trockener werdenden Klimas im Süden des Kruger Nationalparks nicht mehr so oft anzutreffen. Das Glück bringt es mit sich, dass eine Hyäne uns sogar auf der Straße entgegenkommt. Die Hyänenrudel, die hohes Gras vorziehen, gehen immer weiter in den Norden des Nationalparks, wie uns der Besitzer der Seringa-Lodge schon vor zwei Tagen erklärte. Dieses Examplar dürfte schon einige Kämpfe um Nahrung hinter sich haben, so ramponiert, wie sein sein Gesicht aussieht.
Die üblichen Verdächtigen tummeln sich wieder zur Genüge im hohen Gras: Kudus (etwas seltener) und Impalas (in rauhen Mengen). Dazwischen auch seltenere Tiere, wie z.B. das Warzenschwein oder ein Nilpferd.
Vögel
Vögel gibt es zu Hauf zu sehen. Sowohl Raubvögel, als auch Wasservögel oder Hühner. Hier eine kleine Auswahl:
Die Kleinen
Wenn man die Augen aufmacht und nicht nur nach den großen Tieren schaut, findet man genügend Kleintiere … oder der Naturparkführer stoßt einen darauf.
Landschaft
Die Landschaft des Teiles vom Kruger, den wir gesehen haben, ist nicht wirklich abwechslungsreich. Hauptsächlich Ebene, mit ein paar Hügerln zwischendurch. Ute führte uns einmal auf einen solchen Felsen, von dem man einen tollen Rundumblick auf den Kruger erhaschen konnte (siehe Panoramafoto).
Rückflug
Nach dem Besuch des Kruger Nationalparks führte uns Ute gleich zum Mpumalunga International Airport in der Nähe von Nelspruit. Wir checkten unser Gepäck ein und begaben uns ins Restaurant. Plötzlich war eindeutig Donner zu hören. Wir schauten, dass wir zum nächsten Fenster kommen und sahen den Weltuntergang vor uns. Es schüttete in Strömen, der Wind blies und Blitz und Donner folgten im kurzen Abstand. Zu dem Zeitpunkt, als der Flieger Richtung Johannesburg abheben sollte, kam die Durchsage, dass der Flieger über unseren Köpfen kreiste und leider nicht landen konnte, es wunderte uns nicht.
Schließlich wurde das Gewitter doch leichter und der Flieger setzte bei starkem Regen doch auf der Landebahn auf. Irgendwie wurde es schon knapp mit dem Weiterflug von Johannesburg nach London. Die armen Passagiere vom Hinflug wurden klatschnass, bis sie am Flughafen waren. Gott sei Dank war es kein Propellerflugzeug, sonst wäre der Rückflug wohl problematisch geworden, da wir sonst nicht über das Gewitter drüberfliegen hätten können.
In Johannesburg angekommen erreichten wir rechtzeitig unseren Weiterflug nach London, allerdings nur um dann wieder zu warten, da das Gewitter inzwischen hier in Johannesburg angekommen war. Es war ein herrliches Schauspiel, dem ich noch ein wenig zusah um dann die Gewißheit zu haben, dass der Anschlussflug in London wohl nicht mehr zu erreichen ist. Die Schlaftabletten brachten mir eine traumlose Nacht, noch bevor das Abendessen serviert wird. Pünktlich zum Frühstück wurde ich wach, und Attila und ich bekamen die Nachricht, dass der Flug von London nach Wien bereits umgebucht wurde. Alles bestens organisiert!
Fazit
Dies war wohl die schönste und interessanteste Reise meines bisherigen Lebens! Und es war definitiv KEIN Urlaub ;) , da sehr anstrengend. Ich kann nur jedem empfehlen Südafrika zu besuchen, die Vielfalt ist berauschend, und ich habe nur einen minimalen Teil des Landes gesehen.